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Schon längst war meine Suche nach
Nachrichten nicht mehr auf den Park beschränkt: vom Ur-Urgroßvater Georg, vom
Urgroßvater Louis, der Großmamá Marie, unserem Vater Clemens und unserer
Mutter Agnes erzähle ich, und dann von uns fünf Geschwistern als der letzten
Generation.
Nichts
ist von dem, was ich berichte, erfunden oder vage kombiniert, sondern ich habe
alles aus Büchern, aus Briefen, aus den Archiven und aus den Aufzeichnungen und
Erzählungen unserer Mutter zusammengetragen, nur manchmal eine persönliche
Bemerkung beigefügt. Dankbar habe ich unserer Mutter gedacht, wenn ich die von
ihr geschriebenen Stammtafeln immer wieder zur Hand nahm, um Daten zu
kontrollieren oder Verwandtschaftsgrade festzustellen.
Leider
habe ich nicht alle Quellen ausschöpfen können. Es liegt noch so mancher von
mir nicht gelesener Brief auf dem Freien Deutschen Hochstift in Frankfurt. Doch
ich dachte an den Großvater Stumpf, der – als Wissenschaftler verpflichteter
als ich – seine Grundlagenforschung so intensiv betrieben hatte, daß ihm dann
die Verarbeitung und Veröffentlichung nicht mehr vergönnt war. Und ich denke
an den Spruch unserer Kinder: die Mutter ist vollkommenheitssüchtig (süchtig
nach Vollkommenheit). Und umständlich dazu, sage ich! Das väterliche und großväterliche
Erbe lässt sich nicht verleugnen. Aber ich glaube, ein bisschen Altersweisheit
hat mich dazu gebracht, auch mit dem nicht ganz Vollständigen und Vollkommenen
zufrieden zu sein. Befriedigt schaue ich auf den Stoß fertiger Kapitel, die ich
jetzt auf den Weg bringe. Trotz aller Ausschließlichkeit, die diese Arbeit
verlangt, macht sie mir viel Freude und ich hoffe sehr, daß im nächsten Jahr
die noch fehlenden Kapitel geschrieben werden.
Eines
gehört noch zu einem Vorwort: daß ich allen danke, die mir geholfen haben, vor
allem bei Beschaffung des Bildmaterials – teils in sehr großzügiger Weise!
Ohne die Bilder würde mir mein Werk nur halb so gut gefallen.
Im
November 1989
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