Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine
Familiengeschichte /
Kapitel VII.
|
|
285 |
Wie besorgt die Eltern um unseren Umgang mit anderen Kindern waren, wurde mir jetzt von Lina Büttner erzählt. Büttners betrieben die große alte Mühle, auch ein Wahrzeichen von Rödelheim, welches ein Opfer des Krieges wurde. Manchmal kam der Vater Büttner im Kahn den Mühlgraben hinauf bis ans Wehr, um die Schleusen, je nach Wasserbedarf, höher oder tiefer zu stellen. Auch sei mein Vater manchmal in die Mühle gekommen – aus welchem Anlaß, weiß ich nicht – und der Vater Büttner habe seine älteste Tochter gefragt, was hat der Herr von Stumpf dir wieder über die Politik erzählt.*) Mit der jüngeren Tochter Hedwig ging ich in den Kommunionunterricht und da wir den gleichen Heimweg hatten, nahm mich Hedwig mit in die Mühle. Vorher hatten wir uns etwas Süßes gekauft – daß man das konnte, war für mich etwas Neues -, schwätzend und schmatzend saßen wir dann zwischen den Strohballen, die in der Mühle gelagert waren. Das anhaltende Rütteln und Stampfen, welches von der Mühlanlage ausging, machte die Sache noch interessanter. Lina Büttner erzählte mir nun, daß meine Mutter eines Tages in die Mühle gekommen sei, um zu fragen, ob ich nicht störe. Verstehen kann ich das Verhalten der Mutter nicht. *) Das war allerdings erst Jahre später.
|