Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine
Familiengeschichte /
Kapitel VII.
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Daß die Heizung nicht funktionierte, merkten wir allerdings sehr: das Wasser in der Waschschüssel hatte morgens eine dünne Eisschicht, unsere Morgentoilette wird entsprechend dürftig ausgefallen sein. Die allgemeine Wohnungsnot nach dem Krieg und die Inflation zwangen die Eltern zu vermieten. Die eleganten Salons, von uns eh nicht benutzt, wurden geräumt und an die Lanninger u. Regner A.G. als Büroräume vermietet, die gleichzeitig hinten im Park das große Versuchsfeld für künstliche Beregnung einrichtete. Dann wurden hier und dort provisorische Wohnungen eingerichtet, ohne Wasser und Toilette! Und alle gingen durch unser Haus durch. Schließlich verteilten sich außer unserer mit der alten Jungfer Gretchen 9 Köpfe zählenden Familie noch vier Parteien auf das Haus. Das erste, was in Angriff genommen wurde, war die Instandsetzung der Heizung. Ich nehme an, daß da Lanninger besonders interessiert war und sich finanziell beteiligte. Die Sache mit der Heizung war aufregend, denn die Arbeiter waren noch bis zum 24.12. zu Gange und die Frage, bekommen wir nun für die Feiertage warm oder noch immer nicht?, beschäftigte uns sehr. Es klappte!
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