Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine
Familiengeschichte /
Kapitel VII.
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Im vordersten Teil des Parkes, noch diesseits des Mühlgrabens, stand die Ludwigsruhe. Ihren Namen hat sie von Georgs Sohn Ludwig bekommen, allerdings wurde er von allen nur Louis genannt. Er habe sie sich seinerzeit als Studentenbude eingerichtet. Doch war die Ludwigsruhe in keiner Weise mit dem Petri-Haus zu vergleichen. Georg Brentano hatte die alte Fischerhütte zwar verschönt durch eine umlaufende Veranda, aber sie blieb doch primitiv. Unten hatte sie nur einen gestampften Lehmboden, auf dem wir unsere Winterkartoffeln lagerten, oben zwei Zimmerchen, in denen wir zeitweise spielten. Immer aber wurde der Blick auf die Vorderseite gelenkt, weil dort ein Spruch stand: Hier sind wir fremde Gäste, drum steht dies Haus nicht feste. Wer Jesum liebt, hat dort ein Haus, im Himmel sieht es schöner aus. Feste stand die Ludwigsruhe nicht, denn sie wurde schon bald, nachdem wir Rödelheim verlassen hatten, abgerissen.
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