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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel VII.

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Im Inneren des Mittelgebüschs war viel dürres Geäst. Wir räumten es weg, und es entstanden herrliche Höhlen, in denen uns kein Mensch gefunden hätte. Dieses ist fast das Einzige, was mir noch vertraut war, als ich vor Jahren den Park das letzte Mal besuchte. Allzu vieles hat sich geändert. Auch die kleine Rotbuche, die meine Eltern der Großmamá 1908 geschenkt hatten, musste vor ein paar Jahren gefällt werden. Sie war bis unten beastet, ein herrlicher Baum zum Hinaufklettern! Wie oft habe ich da oben mit einer Freundin gesessen oder auch alleine, in ein Buch vertieft.

Das nebenstehende Bild soll Euch auch etwas von der Weitläufigkeit des Parkes zeigen. Dazu gehört eine kleine Geschichte. Aus irgendeinem Grunde hatte Franz-Josef den Schlüssel von unserem gemeinsamen Kinderzimmer abgezogen und eingesteckt, (vielleicht wollte er seinen großen Bruder ärgern). Als wir nach Hause kamen, war der Schlüssel nicht mehr in seiner Hosentasche. Unsere Mutter war sehr bestürzt, denn sie wusste genau, welche Aufregung es bringen würde, wenn mein Vater davon hören würde. Darum sagte sie kurz und bündig: geht den Schlüssel suchen. Stellt Euch vor, wie unmöglich es scheinen musste, auf dieser großen Wiese einen Zimmerschlüssel zu finden. Bestimmt hat die Mutter den hl. Antonius angerufen, und er ließ sie nicht im Stich: wir fanden den Schlüssel. Es war wirklich ein kleines Wunder.

 

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