Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine
Familiengeschichte /
Kapitel VII.
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So tobten Bernd und ich mit den gleichaltrigen Enkeln unseres alten Gärtners Schäfer im Park umher oder wir aßen uns an Kirschen satt. Auf dem warmen schrägen Blechdach neben dem kleinen Treibhaus war unser Lagerplatz. Dort erhielt ich auch durch einen der Hauser Buben den ersten Aufklärungsunterricht, was Bernd äußerst peinlich war. Sicher war unsere kalbende Kuh der Anlaß. Um 12 Uhr machte der Gärtner Mittagspause, dann fielen wir wie die Spatzen in den Gemüsegarten ein: junge Karotten, aus dem Mistbeet gezogen oder zarte junge Erbsen, was waren das für Delikatessen! Wir durften auch an alle Beerensträucher und Obstbäume, nur einmal handelten wir einen Tadel ein: Bernd und ich waren über die kleine Niddabrücke am Petri-Haus vorbei auf das kleine Feld, was auch noch zu unserem Besitz gehörte, gegangen und hatten uns die Erdbeeren schmecken lassen. Als der Gärtner Schäfer für die Speisetafel Erdbeeren pflücken wollte, waren keine mehr da. ---
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