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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel VI.

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Im Spätherbst 1918 ist der Krieg zu Ende, aber Zeit zur Freude bleibt nicht. Es kommt die Revolution, und die Wahlen stehen im Vordergrund. Natürlich war der Vater wieder mit Eifer dabei, es gab viel Unruhe und Aufregung. Außerdem wurde die Großmamá sehr hinfällig, und die schlimme Nachricht im März 1919, daß Rödelheim bis zur Nidda von den Franzosen besetzt werden solle, verursachte die größte Sorge. Die Mutter schreibt auf einer Karte an ihre Kusinen in Darmstadt am 15. März 1919: „Wir werden wohl besetzt, und zwar nur bis zur Nidda. Dort steht schon ein Schild, das den Durchgang verbietet. Wir wissen gar nicht was anfangen und ziehen vielleicht schon morgen mit Kind und Kegel nach drüben, denn wir können die Mama nicht im Stich lassen.“

Die Besatzung kam dann doch nicht bis zur Nidda, sondern nur bis zum Bahnhof. Wir gingen mit unser Iie bis zu den geschlossenen Bahnschranken. Auf der anderen Seite standen die Marokkaner, unheimlich anzusehen – mit ihren dunklen Gesichtern!

 

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