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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel V.

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Wie aus dem Brief nebenbei hervorgeht, ist Louis jetzt ein selbstständiger Geschäftsmann. Seine Geschäfte müssen recht gut gelaufen sein; außerdem hatte er noch den finanziellen Zuwachs durch das, was seine Frau, als Erbe des reichen Berna, mit in die Ehe gebracht hatte. Ohne gehöriges finanzielles Polster wäre der Prachtbau in der Taunusanlage und davor eine Reise nach Italien, die sich über ein halbes Jahr erstreckte, das war 1844, kaum möglich gewesen. Was diese Reise anbelangt, so bekam der Schwager Karl von Schweitzer, der Mann von Louis’ Schwester Sophie, geschäftliche Vollmacht und damit scheint alles geregelt zu sein. Von dieser Reise werde ich noch ausführlich erzählen. – Die Zeiten, da die Herren im Kontor sitzen mussten und lange Briefe schrieben oder geschäftliche Reisen unternehmen mussten, sind vorbei. Der Lebensstil wurde immer großartiger.

Nach der Reise wird 1845 mit dem Bau des Hauses Taunusanlage 9 begonnen.

Es wurde als der aufwendigste Wohnbau des neuen Viertels beschrieben, im Stil des romantischen Klassizismus waren die Fassaden gestaltet, vielleicht nach Entwürfen des Malers Moritz von Schwind. Er schuf jedenfalls ein allegorisches Rundbild für die Decke eines Salons: „Die Muse der Poesie, von zwei Amouretten begleitet’, heute im Städel.

 

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