Start

Inhalt

Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel V.

weiter

145

„ Gott sei Dank, alles ist gesund. Die Kinderchen sind allerliebst. Mariechen ist’s morgens in ihrem Bettchen. Schon zweimal mußte ich den Vater (den gestrengen Herrn Senator!*) rufen, um zu sehen, wie es so ehrlich in seinem Bettchen liegt, hopst und lacht. Georg ist auch musterhaft in seinem Betragen, so folgsam, so freundlich gegen Fremde und ganz ohne Verlegenheit. Der Großpapa ist völlig in ihn verliebt...“

Und die Schwägerin Mathilde geb. Mumm, die mit Lebrecht von Guaita verheiratet **) ist, schreibt: „Vor 8 Tagen kam ich aus Schwalbach zurück und fand Gott sei Dank Deine und meine Kinder sehr wohl an. Dein Mariechen sieht wie ein Röschen aus und Georg schöner wie ich ihn je gesehen... Onkel Georg besuchte mich gestern, obwohl er wohl aussieht, findet er noch keine rechte Besserung nach dem Bad. Es scheint aber, er war dort recht munter, wenigstens erzählte er mir tausend Possen.“ 12. August 1841. Dieser Brief, der von Frankfurt nach Wien ging, ist mit Vienne adressiert. Merkwürdig, daß die Frankfurter, die doch so stolz auf ihren Status einer freien Stadt waren, so sehr der französischen Sprache anhingen.

*) Anmerkung von mir.

**) Der in der Familie nicht übliche Name Lebrecht bekam der Sohn Melines nach dem „Marshall Vorwärts“, Lebrecht v. Blücher, der 1814 im Hause Guaita einquartiert war.

weiter