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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel V.

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Da auf die Post nicht ungedingt Verlaß war, so war manche Reise nötig, Louis scheint auch aus geschäftlichen Gründen längere Zeit in Wien gelebt zu haben. Georg berichtet seiner Nichte Armgart 1840: „... Wie die Sache mit Louis und Marie sich machte, weiß ich selber nicht. Louis kam auf höchstens 14 Tage hierher (von Wien), um mit mir über final Contracte mündlich zu beraten und war schon auf dem Punkte wieder abzureisen, als ich durch die Nachricht überrascht wurde, Louis und Marie stürben vor Liebe zueinander. Das zu verhindern gab ich in Gottesnamen meine Einwilligung unter der Bedingung, daß Louis alsbald wieder nach Wien reise. Das hat freilich ein etwas verdrießliches Gesicht abgesetzt – mein Louischen musste abreisen. Denkt Euch nun mein Erstaunen, als er eben – während ich schreibe – noch ganz mit Staub und Kot bedeckt und ganz echauffiert – von Wien kommend – hier eintrifft, in wenigen Worten herauspoltert, er habe alles in Wien geordnet, und dann zu Marie läuft. Jetzt habe ich ihn sicher für lange Zeit gesehen...“

Diese Marie war die schon genannte Kusine von Guaita, deren Mutter Meline die jüngste der 12 Brentano-Geschwister war. So kommen wir zu unserer doppelten Abstammung von Peter Anton und Maximiliane Brentano. Trotz der nahen Verwandtschaft hatte man damals noch keine Bedenken gegen eine solche Verbindung. Eine Dispenz mußte allerdings beantragt werden: Und der Bürgersohn mußte den Bürgereid leisten:

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