Start

Inhalt

Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel V.

weiter

139

Louis war der jüngste der vier Kinder Georgs und erst 4 Jahre alt, als seine Mutter starb. Da die gute Claudine Piautaz die fehlende Mutter so liebevoll vertrat, hat er den Verlust der Mutter vielleicht nicht so schwer empfunden, wie es leicht in einer anderen Familie gewesen sein könnte. In einem Brief Georgs an seinen Bruder Christian vom 14. Januar 1824 heißt es: „Louis zeichnet sich durch alles Herrliche aus, was man einem Kinde wünschen kann und wir werden, so hoffe ich zu Gott, immer Freude an ihm erleben.“ Da war Louis 13 Jahre alt. Während in vielen Familien die Kinder von Privatlehrern unterrichtet wurden, war man in Frankfurt fortschrittlicher; es sind nämlich noch Schulzeugnisse erhalten, da war Louis 14, 15 und 16 Jahre alt. Da heißt es: „Er muß durchaus gesetzter werden, denn bis jetzt ist er viel zu kindisch. Fleiß und Fortschritte hängen wesentlich mit dem Ernst eines Schülers zusammen; so lange er tändelt, kann von ihnen nicht groß die Rede sein“.  Auch im Herbst 1826 heißt es noch. „Bei guten Anlagen ist er zu flüchtig“. Die Unterschrift des Vaters wird von der Bemerkung begleitet: „ Mit viel Bedauern lese ich obige Bemerkungen und will hoffen, daß der Schüler Louis Brentano zu solchen fernerhin keinen Anlaß mehr gebe“. Endlich heißt es im Herbst 1828: „Sehr gut“ und „in diesem und jenem keinen Tadel“.

weiter