Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel IV. | |
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Vergeblich waren auch meine Bemühungen,
eine Flurkarte mit den alten Flurnummern zu bekommen. Es wäre ein
lustiges Puzzle-Spiel gewesen, alle die Wiesen und Äckerchen einzutragen,
die Georg Brentano zusammengekauft hatte. Allein 50 Ankäufe fanden in der
Flur ‚Oberwiesen’ statt, einem Gebiet, das sich oberhalb des Wehrs an
der Nidda entlang bis nach Hausen hinzog. Frankfurt hat mich nach
Darmstadt verwiesen, Darmstadt nach Wiesbaden. Man forderte mich auf,
hinzukommen, aber das kann ich leider nicht mehr. Im Darmstädter Archiv
befinden sich ca. 38 m Ortsakten von Rödelheim. Was für eine Fundgrube könnte
das sein! Die Liste der Kaufakten ist von Georg Brentano mit großer Genauigkeit geführt worden. Da fällt es sofort auf, daß bei dem Kaufvertrag Nr. 2 mit dem Justizrat Hoffmann, der die gräfliche Verwaltung hatte, mit roter Tinte von Georg der Vermerk „ist ein provisorischer Kaufvertrag“ hinzugefügt wurde. Den gleichen Vermerk findet man bei dem Kaufvertrag Nr. 5 vom Oktober 1817, ebenfalls mit dem Justizrat Hoffmann. Der Name Hoffmann tritt noch ein drittes Mal auf, Kaufbrief Nr. 28 vom August 1820. Bei diesem letzten Verkauf von Hoffmann handelt es sich um 7 Morgen, 2 Vtl., 13 Ruthen. Das ist ein ansehnliches Stück Land. Im Inneren des Kaufbriefes sind die 11 Vorbesitzer genannt. Hoffmann hat sich also als Zwischenhändler betätigt, und es drängt sich mir ein Verdacht auf: hat Hoffmann dadurch ein Privatgeschäft gemacht? Dazu muß man folgendes wissen. Ich entnehme den Bericht dem Buch „Alt-Rödelheim in Wort und Bild“ von Emil Hartmann und Paul Schubert, S. 122: |