Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine
Familiengeschichte / Kapitel III.
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Nun begann für uns ein Leben wie im Himmel". Es grenzte schon an Brentanosche Exaltiertheit, wie Georg seine Nichten verwöhnte: vergoldete Himmelbetten fanden sie in ihren Stübchen in der Sandgasse. "Nie soll jemand anderes darin schlafen als ihr." Aus dem für ein paar Wochen geplanten Besuch wurden Monate, und so bald nur von Abreise die Rede war, geriet Georg in heftige Erregung. Er dachte wohl mit Recht daran, daß in seinem Alter - über 70 Jahre - ein frohes Wiedersehen ungewiß war. Leider hatte er damit recht, im Juli 1849 kam die Nachricht nach Berlin, daß Georg schwer leidend sei und inständig bitten lasse, zu ihm zu kommen. Maxe und Armgart reisten sofort nach Frankfurt. "Es war schwer für uns, unser Erschrecken zu verbergen, als wir den Onkel wiedersahen. Als rüstigen Mann, dessen straffe Haltung und Grandezza seine Jahre nicht ahnen ließen, hatten wir ihn vor 3 Jahren verlassen - jetzt fanden wir einen müden, gebrochenen Greis, wenn auch seine Augen freudig aufleuchteten, als er uns wiedersah." Im Herbst wurde seine bisherige Schwäche mehr und mehr zu wirklichen Krankheit, so daß er im Frühjahr schon nicht mehr nach seinem geliebten Rödelheim konnte und wollte. Die Schwestern und Georgs Töchter
Sophie und Clödchen wechselten sich in der Pflege ab. Im Februar 1851 ist
Georg gestorben. Er wurde auf dem neuen Frankfurt
Friedhof begraben, nicht mehr in der Karmeliterkirche wie seine Vorfahren.
Auf der Tafel an der Mauer steht sein Name als der erste. Heute sind dort
auch die Verstorbenen der 4. und 5. Generation begraben. In einem Nachruf von 1851 heißt es: "Georg Brentano ist einer der ausgezeichneten Söhne aus dem 'Goldenen Kopf' in der Sandgasse. Kunstsinn, Humanität und Wohltätigkeit waren seine vorragensten Eigenschaften". |
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