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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel III.

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- Es gelang in Hanau einen homöopathischen Arzt aufzutreiben. Erst als Maxe genesen war, wurde ihr gesagt, daß der Vetter Franz längst im Grabe liege.

Zum Glück hat Georg es nicht wahr gemacht, keinen Schritt mehr nach Rödelheim zu tun, im Gegenteil hat er sich sehr intensiv der Verschönerung und der Erweiterung seines Besitzes gewidmet.

Was ihm vor allem über den großen Schmerz geholfen hat, war die Anwesenheit der Bettina-Töchter Maxe und Armgart, 12 und 9 Jahre. Achim und Bettina hatten nur zögernd zugestimmt, die beiden Töchter den Frankfurter Verwandten anzuvertrauen, obwohl Achim zugeben muß, daß Bettina zur Erziehung der Kinder so wenig Anlage habe wie er selbst. Für Georg war es eine neue Aufgabe, diese etwas verwilderten Kinder zu gesitteten Damen zu erziehen. Maxe schreibt darüber in ihren Erinnerungen:

"In Frankfurt gefiel es uns gleich am ersten Tag über die Maßen. Das stattliche Patrizierhaus und die vielen feinen Verwandten, die sich im Blauen Saal zusammenfanden, um die Mutter zu begrüßen, imponierten uns sehr." Daß es mit den lustigen Spielen auf der Straße vorbei sei, wurde ihnen allerdings sofort klar und es spricht für ihre Klugheit, daß sie sofort versuchten, sich der neuen Umgebung anzupassen. "Der Onkel in seiner weisen und vornehmen Art tadelte und strafte uns nie, sondern suchte seinen Zweck auf Umwegen zu erreichen." Als sie dann statt des langweiligen Privatunterrichts im 2. Jahr eine Schule besuchen durften - natürlich das feinste Mädchenpensionat von Frankfurt - war ihr Glück vollkommen. Georg selber musikalisch, sorgte natürlich auch dafür, daß die musikalische Veranlagung der Kinder gefördert wurde. Maxe wurde eine ausgezeichnete Klavierspielerin und war stolz, wenn sie an den regelmäßigen Musikabenden teilnehmen durfte und mit ihren schönen Stimmen haben die beiden Mädchen oft und oft viele Menschen erfreut. Wenn Maxe schreibt: "Kein Wunder, daß wir bei der steten Güte und Herzlichkeit, die dieser Onkel uns bezeigte, ihn schwärmerisch liebten" und in gleicher Weise kann man auch sagen, daß diese begabten und reizenden Kinder Georgs ganze Freude und spätes Glück waren.

Was Maxe sonst noch vom Goldenen Kopf erzählt, ist so nett und anschaulich, daß ich es hierher setzen möchte. "Gedenken muß ich des alten Heinrichs, der die 'ersten Pferde' hatte und die Familienstaatskarosse fuhr und so treu und anhänglich war, daß er in seinem Testament dem Onkel seine ganzen Ersparnisse vermachte, und auch des schwarze Johanns, der die wilden 'zweiten Pferde' hatte und, wenn er in Bockenheim an der Maut vorbeisauste, als ob er die Pferde nicht mehr halten könnte - er wollte aber nur wieder mal irgendwas für sich durchpatschen. Schließlich sei des großen, vornehmen Christian gedacht, des Kammerdieners, der immer so gravitätisch einherschritt wie ein spanischer Grande und wie ein rohes Ei behandelt werden mußte, so daß selbst der Onkel nicht Du zu ihm sagte, sondern sagte: 'Christian, wenn Er die Zeitung fertig gelesen hat, dann sei Er so gut und gebe Er sie mir auch einmal."

 

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