Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel III. | |
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"der Verlust Deines sanften und lebendig schönen, einfachen Weibes gerührt hat ... Als ich den Hingang Marien's hörte, trat ihr Bild in seiner ganzen schönen, blühenden Lebensfülle vor mich, die liebliche Mutter in schönem Gleichgewicht und Ebenmaß weiblicher Schönheit, eine Huld der Erscheinung, die alle Umgebung mit dem Behagen ihrer in sich ganzen und schönen getragenen Harmonie der Seele und des Leibes erfüllte. Lieber Georg! Ich habe für Marien eine zärtliche Liebe gehabt, und in ihrer Nähe war ich immer glücklich ...... Die zweite Empfindung, welche ich bei Deinem Unglück gehabt habe, war der lebendige Wunsch, Gott möge Dir aus dieser harten Prüfung ein tieferes Heil inneren Trostes erwachsen lassen, als irgend ein zeitlicher Besitz uns geben kann. Der seine Inhaber beständig fesselnde und mit mannigfacher Bequemlichkeit und zeitlichen Behagen bindende Lebenskreis, den Dir Dein Geschick zu umlaufen aufgab, gewährt seltenere Aussicht und Einsicht nach dem Centrum unseren ganzen Daseins, und das herrlichste Gemüth vermag leicht in Erwerb und Besitz zu erstarren; so plötzliche Gewaltthat des Geschicks, als Dein Verlust, bricht daher zerstörender und schmerzlicher ein ......." Dies nur kleine Ausschnitte aus diesem
Briefe. |