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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel III.

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In einem Brief Clemens an Georg vom 16. Januar 1816, bevor er auf Georgs Verlust zu sprechen kommt, füllt Clemens erst einmal das Papier mit Gefühlen und Betrachtungen seines Schicksals. Als der nach Berlin zurückgekehrte Savigny ihm von allen Freunden und Verwandten erzählt, "da war mir, als gösse man mir einen reichen Fruchtkorb voll Blumen und Früchten aus einem Garten über das Herz; aus einem Garten des Paradieses, aus dem mich theils das Geschick, andernteils eigene Schuld ausgetrieben.

" Und weiter ... zwei Dinge haben mich innig gerührt. Erstens, daß Deine Tochter Clödchen, als sie vorzählte, wie viele Oheims sie habe, mich auch genannt hat. Ich werde dem guten Kind dies nie vergessen, denn in dem tiefen Gefühl von Einsamkeit, in dem ich lebe, ist mir der Gedanke, daß ein unschuldiges Kind meinen Namen als den eines Angehörigen nennt, ein schöner Trost. Zweitens hat es mich innigst bewegt, daß Du Gundel gesagt, es soll Dich freuen, wenn ich den nächsten Sommer Dich in Rödelheim besuchen wolle. Ich empfinde bei aller meiner Armuth die tiefe Freude, daß ein Bruder an mich gedacht hat, der früh durch seine Bestimmung nothwendig eine andere Richtung nehmen mußte. Wir werden, wir müssen alle wieder zusammen treffen in der Liebe Gottes:"

 

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