Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel III. | |
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Dabei war Georg durchaus kein egoistischer oder unreligiöser Mensch. Seinem Bruder Christian, 9 Jahre jünger als Georg, antwortet Georg in einem Brief vom 14.I.24: "....Deinem brüderlichem Rath in allem nehme ich dankbar auf, das ächte und liebevolle Deiner Meinung erkenne ich gerührt an, beydes will ich werden, wahrlich es ist mein Streben, vielleicht führt es mich auch zu einer strengen Religiosität, die ich an anderen schätze, als ihr Glück und Schutzgeist erkenne ......" Durch die Reformation war Rödelheim ein lutherischer Ort geworden. Erst zu Anfang des 19. Jahrhunderts durch den Zuzug katholischer Frankfurter Familien entstand wieder eine katholische Gemeinde. In einem mir vorliegendem Schreiben aus dem Jahre 1847 geht hervor, daß Herr von Schweitzer* und Georg Brentano als die eigentlichen Stifter der kleinen katholischen Kapelle am Rebstöcker Weg galten. An der Einweihung der kleinen Kirche 1819 nahm die evangelische Gemeinde freudigen Anteil: sie hielt ihren Gottesdienst an diesem Tage bereits um 8 Uhr und läutete zum Beginn und zum Schluß der Einweihungsfeierlichkeiten die Glocken der alten lutherischen Cyriakuskirche. (Aus "Alt-Rödelheim.") Ökumenisches Denken vor 170 Jahren! *Der
Name von Schweitzer wird in den Rödelheimer Kaufakten genannt und daß der
katholische Gottesdienst im Schweitzerischen Haus stattfand. Georgs Tochter
Sophie hat einen Karl von Schweitzer, Dr. jur. geheiratet. Ein Sohn der
Rödelheimer
Familie? |