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Auch Musik wurde gepflegt, es gab kleine
Hauskonzerte. So wurden die Brentanoschen Häuser Treffpunkt vieler Künstler
und anderer berühmter Menschen. Ludwig Emil Grimm, der von allem mit
Georg befreundet war (ich meine gelesen zu haben, daß Georg
Zeichenunterricht bei ihm nahm) schreibt darüber: "Es war überhaupt
ein vergnügter Winter, Theater, Bälle Konzerte wechselten ab, und im
Hause war meist Gesellschaft und zu Tisch ausgezeichnete Leute
eingeladen." So erzählt Ludwig Emil Grimm von einem großen Essen,
bei dem Savignys, von Guaitas und auch sein Bruder Wilhelm eingeladen
waren, daß er Goethe vorgestellt worden sei und dieser sein Skizzenbuch
betrachtet habe. Von einer Freundschaft zwischen Georg Brentano und
Goethe, wie manchmal gerne erzählt wird, kann m.E. nicht die Rede sein.
Wohl bestand eine nähere Beziehung zu Franz Brentano und vor allem zu
dessen Frau Toni - ein Briefwechsel ist veröffentlicht. Auf deren Gut in
Winkel im Rheingau ist Goethe öfters Gast gewesen.
Zu Georgs Zeiten war Goethe nur ein oder zweimal zu
Gast in Rödelheim. Am 15. Sept. 1815 notierte Goethe in seinem Tagebuch:
"Einen ungezogen-lustigen Nachmittag in Rödelheim verbracht".
Vielleicht wurde der Herr Minister von dem dortigen ungezwungenen
Lebensstil angesteckt und verlor für eine Weile seine Ministerwürde.
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