Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine
Familiengeschichte / Kapitel II.
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Noch viel begeisterter erzählt Maxe von Arnim vom Petri-Häuschen. Sie war mit ihrer Schwester Armgart fünf Jahre bei ihrem Onkel Georg, der die reizenden Töchter seiner Schwester nach Herzenslust verwöhnte, aber ihnen, die in Berlin die „wilden Arnims-Mädchen“ genannt wurden, auch eine gute Erziehung gab, so daß sie später in Berlin bei Hof eingeführt wurden. Sie schreibt: „Das Poetischste von allen aber war das Petri-Häuschen, in dem der Onkel wohnte und auch allein schlief. Es lag unter einer alten Platane nahe beim Niddawehr, so daß man immer das sanfte Rauschen des Wasserfalls hörte. Vor dem Häuschen war eine große Marmorschale, in der die kleinen weißen Tauben – eine ganz seltene Art, die der Onkel pflegte – sich badeten. Im Inneren kam man von einem kleinen Entrée mit einer Nische von Mahagoni zuerst in des Onkels Arbeitszimmer, das mit bequemen Ledermöbeln ausgestattet war und an zwei Wänden Schränke voll prachtvoll eingebundener Bücher hatte. Von da trat man in den kleinen Salon, der ganz in Weiß gehalten war, weißbirkene Möbel mit roten Bezügen und einen schneeweißen Marmorkamin hatte; an den Wänden hingen in feinen Rahmen aus poliertem Ahornholz wohl an vierzig Aquarelle mit Bildern aus der Schweiz, die der Onkel auf einer Reise hatte malen lassen.
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