Start

Inhalt

Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel II.

weiter

17

Das Petrihaus                   D.K.88

 

Als wir nach dem Tod der Rödelheimer Großmamá auf die Insel zogen – das war im Frühjahr 1919 – war das Petri-Häuschen schon eine Legende geworden. Es wurde erzählt, dort habe der Ururgroßvater Georg Brentano zeitweise gewohnt. Dies erschien uns Kindern seltsam, da er doch ein großes Haus besessen hatte. Auch was sonst erzählt wurde, war für uns Nachkriegskinder kaum vorstellbar. Manchmal, wenn ein Besuch kam, der Interesse für das Petri-Haus zeigte, ging mein Vater oder meine Mutter mit dem Gast hinüber und wir liefen mit. Gleich hieß es: Geht nicht auf die Veranda, sie ist baufällig. Mit ihren roten Rankrosen sah die Veranda noch immer entzückend aus. Ging man außen an der Seite hinauf und öffnete die Außentür, so stand man vor einem Mahagonischrank, d.h. die 2. Tür war wie die Front eines Sekretärs gestaltet. Möbliert waren die Zimmer zu unserer Zeit nicht mehr, und aus dem eingebauten Ledersofa hatte irgend ein Eindringling in der Nachkriegsnotzeit das Leder herausgeschnitten. Aber die bunten Scheiben, bei denen das Niddawasser gelb oder rot erschien, wenn man hindurchsah, waren noch da.

 

weiter